Mit bis zu 900PS in die Kurven

Drift-Ikone Vaughn Gittin Jr bei der Formula Drift

Drift-Ikone Vaughn Gittin Jr bei der Formula Drift

Am 18. und 19. Oktober steht in Irwindale, California alles im Zeichen schneller Autos und begnadeter Fahrer. Die Formula Drift geht in die finale Runde. Ebenfalls am Start ist der Titelverteidiger Vaughn Gittin Jr, der in diesem Jahr von MAHLE gesponsert wird.

Die Ikone der Formula Drift

Seine Debütsaison erlebte der professionelle Drifter und Stuntfahrer Vaughn Gittin 2004, seitdem sammelte er bereits zehn Titel in der Geschichte der Formula Drift. Damit steht der 39-jährige Amerikaner auf dem zweiten Platz der Weltrangliste aller Formula Drift Pro-Gewinner der vergangenen 15 Jahre. Vier Siege fehlen, um den aktuell führenden Fredric Aasbø zu überholen. Neben seinen Erfolgen in der Formula Drift gewann Gittin unter anderem im D1 Grand Prix, der World Drift Series und Ultra4 Racing – eine beachtliche Erfolgsstory, die Gittin zu einer Ikone unter den Driftern macht.

Um in seinen Rennen perfekt ausgestattet zu sein, gründete Gittin die Automobilmarke RTR Vehicles und stellte 2009 den ersten Ford Mustang RTR vor, auf den weitere Modelle folgten. Die 5,0-Liter-V8-Motoren der speziell umgebauten Fahrzeuge schaffen es auf bis zu 900 PS. Was der spezielle Mustang wirklich drauf hat, zeigte Gittin, als er mit bis zu 240 km/h im vergangenen Jahr die komplette Nürburgring-Nordschleife driftete – ganze 20,7 Kilometer.

Das Bewertungssystem der Drift-Meisterschaft

Formula Drift, auch Formula D, ist die führende Drift-Meisterschaftsserie der USA. 60 lizensierte Fahrer gehen aktuell in Pro und Pro 2 an den Start und driften um den Titel – der Wettbewerb um die Zulassung ist enorm. Die Serie besteht aus acht Runden, die in ganz Nordamerika auf unterschiedlichsten Rennstrecken ausgetragen werden. Final Stop: Irwindale.

Nachdem sich die Formula Drift-Fahrer in zwei Solo-Läufen qualifiziert haben, werden die 32 besten Fahrer in eine Wettkampfklasse aufgenommen und treten im Tandemkampf zweimal gegeneinander an – der punktbeste und punktschlechteste Fahrer bilden ein Tandem. Bewertet wird nach Linie, Geschwindigkeit, Winkel und Gesamteindruck, auch bestimmte Techniken können von der dreiköpfigen Jury berücksichtigt werden. Damit vereint die Formula Drift den klassischen Rennsport mit Extremsport.

Alle Fahrer starten mit 100 Punkten und werden nach einem Punktabzugssystem bewertet. Der Gewinner des Tandems zieht in die nächste Runde ein. Überholen führt übrigens zu einer Strafe – es ist nur dann erlaubt, wenn das führende Fahrzeug einen Fehler macht, also etwa komplett vom Kurs abkommt. Ziel des zweiten Fahrers ist stattdessen, dem ersten Fahrer so nah wie möglich zu folgen.

Anforderungen an die Wettbewerbsautos

Die Drift-Autos werden ständig überprüft und überarbeitet, um faire und spannende Rennen zu ermöglichen. Zu den Kriterien der zugelassenen Fahrzeuge zählt beispielsweise eine maximale Reifengröße in Relation zum Gesamtgewicht des Autos sowie ein Verbot von Vorderradantrieb. Fahrzeuge mit Allradantrieb dürfen hingegen auf Hinterradantrieb umgebaut werden. In Sachen Motor-Regelwerk ist die Formula Drift sehr offen, denn der Austausch von Motoren anderer Hersteller ist zugelassen. Hierdurch ergibt sich für die Drifter eine Vielfalt an Kombinationen aus Motor und Fahrwerk und damit eine enorme Leistungsabgabe.

Während des Rennens haben alle Fahrer die Chance, einmalig eine Wettbewerbsauszeit für die Reparatur ihres Fahrzeugs zu nutzen. Wer es nicht rechtzeitig zu seinem Tandemlauf an die Startlinie schafft, ermöglicht seinem Kontrahenten einen Vorsprung, da dieser dann eine Einzelrunde fährt.

Den Zeitplan aller Rennen gibt es ONLINE BEI FORMULA D.

Teile des Events können im Livestream verfolgt werden. Wird es Gittin gelingen, seinen Titel zu verteidigen?