Reine Routine für die erfahrene Kfz-Werkstatt: der Austausch von Kühlmittel-Thermostaten. Sollte man meinen. In Wahrheit aber stellt diese Standardreparatur durchaus eine Herausforderung dar. Daher zwei wichtige Tipps gleich vorab:

Niemals Dichtmittel verwenden

Im Kühlkreislauf immer die Luft rauslassen

Drei Power-Argumente gegen Pasten

Warum eigentlich haben (Un-)Dichtpasten an Thermostaten nichts verloren?

Dichtung und Paste vertragen sich nicht

Die Dichtungen der Thermostate bestehen aus einem komplexen Materialmix. Oft enthalten sie Stoffe, die nicht ölbeständig sind. Dichtpasten beinhalten aber zumeist mineralische oder synthetische Ölbestandteile. Kommen die mit der Thermostat-Dichtung in Kontakt, quillt diese auf und wird so zerstört.

Was eigentlich passt, wird unpassend gemacht

Die Thermostat-Dichtungsnut und die Abmessungen der Dichtung sind exakt aufeinander abgestimmt. Da ist kein Platz mehr vorgesehen für eine zusätzliche Paste. Wird sie dennoch aufgetragen, erhöht sich das unterzubringende Volumen – und Schluss ist mit der perfekten Abdichtung.

Vorsicht - Verstopfung im Kühlkreislauf!

Oft wird derart viel Dichtpaste benutzt, dass Teile davon in den Kühlkreislauf gelangen. Besonders fatal, wenn Pastenpartikel quellen und dadurch den Kühlmittelfluss behindern. Manchmal setzen sich diese sogar im Thermostat fest, sodass es sich nicht mehr korrekt öffnen oder schließen lässt. Am Ende droht die mangelnde Heiz- und Kühlleistung!

 

Deshalb: Wir von MAHLE Aftermarket raten dir dringend von der Verwendung von Dichtpasten ab.

Lass da mal die Luft raus!

Was aber tun, wenn nach dem Thermostatwechsel Temperaturprobleme auftreten? Erst mal: Luft raus. Wenn nach dem Austausch ein Problem mit der Temperatur auftritt, ist in der Regel Luft im Kühlkreislauf. Bevor also das neue, eben eingebaute Thermostat ersetzt wird, bitte den Kühlkreislauf sorgfältig entlüften!

 

Das Thema „Entlüftungen warum und wie?“ ist auch Teil unseres Artikels "Wärmstens empfohlen".

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