Tipps für den Generator-Tausch

Diagnose stellen

Vor jedem Austausch steht die DIAGNOSE. Zunächst sollte immer geprüft werden, ob wirklich der Generator defekt ist oder ob eventuell nur eine Sicherung rausgesprungen, die Batterie „tot“ oder nur der Antriebsriemen lose ist.

Daher müssen folgende Punkte überprüft werden:

  • Ist die Batterie geladen und in gutem Zustand?
  • Sind die Batteriekabel korrekt angeschlossen und unbeschädigt?
  • Sitzen alle Elektroanschlüsse fest und sind sie frei von Korrosion?
  • Sind alle Schrauben und Muttern ordnungsgemäß festgezogen?
  • Ist der Antriebsriemen unbeschädigt und korrekt gespannt?
  • Wie sieht die Umgebung um den Generator aus? Ist der Motorraum stark verschmutzt oder tritt vielleicht Öl oder Kraftstoff aus?
  • Staub und anderen Verunreinigungen reduzieren die Wärmeabfuhr und kann zu thermischer Überlastung des Generators führen

Vorgehen beim Ausbau des Generators

Stellt sich nach der Überprüfung heraus, dass der Generator wirklich ersetzt werden muss, sollten beim AUSBAU ein paar wichtige Schritte beachtet werden:

  • Bei allen Arbeiten am Generator darf nur im stromlosen Zustand gearbeitet werden. Also Batterie immer abklemmen.
  • Bevor die Batterie jedoch abgeklemmt wird, sollte z.B. der Radiocode und sonstige Systemeinstellungen bekannt sein, um sie danach wieder herstellen zu können.
  • Bei der Reihenfolge zum Abklemmen der Batterie ist immer die Anweisung des Fahrzeugherstellers zu befolgen.
  • Antriebsriemen abnehmen.

WICHTIG: Laufrichtung des Riemens markieren wenn er wieder verbaut wird.

  • Sonstige Anschlusskabel am Generator entfernen. Anschlüsse und Leitungen ggf. markieren, um Verwechslungen und Verpolung auszuschließen.
  • WICHTIG: Wird der Generator bei nicht geöffnetem Stromkreis ersetzt, kann es zu teuren Kurzschlüssen und Schäden am Bordnetz kommen.
    Siehe hierzu den Technical Messenger 4/2018

Bevor der neue Generator eingebaut wird, müssen erst noch folgende Punkte überprüft werden:

  • Das Neuteil muss dem ausgebauten alten Generator entsprechen. Die Teilenummer sollte mit Hilfe des Katalogs überprüft werden. Ebenso die Drehrichtung, die Nominalspannung, der nominalen Ausgangsstrom, die Befestigungslaschen, den Typ der Riemenscheiben sowie die elektrischen Anschlüsse.
  • Die Batteriepole sowie die Verkabelung müssen unbeschädigt und frei von Korrosion sein.
  • Der Antriebsriemen und Spannrollen dürfen keine Schäden aufweisen.

Last but not least: der Einbau

Auch beim EINBAU müssen wieder einige Punkte sichergestellt werden:

  • Die Verkabelung muss wie markiert angeschlossen werden. Die Kabel dürfen dabei mit keinen heißen oder bewegten Teilen in Berührung kommen.
  • Sämtliche Befestigungsschrauben müssen mit dem entsprechenden Drehmoment angezogen werden.
  • Wurde die Riemenscheiben / Freilauf umgebaut, muss diese ebenfalls mit dem korrekten Drehmoment angezogen werden. Ansonsten drohen ebenfalls schwere Folgeschäden. Siehe hierzu den Technical Messenger 08/2016
  • Der Antriebsriemen muss korrekt fluchten. Wird der alte Riemen wieder verbaut, muss die Laufrichtung beachtet werden.
  • Erst zum Schluss wird das Massekabel an der Batterie wieder angeschlossen.

Funktioniert's?

Nach erfolgreichem Einbau sollte abschließend noch die FUNKTION geprüft werden:

  • Wird die Batterie geladen?
  • Passt die Ladespannung?
  • Ist die Ladekontrolle im Kombiinstrument aus?
  • Sitzt der Antriebsriemen korrekt?

Übrigens: Generatoren und Motoröl sind keine guten Freunde -
vor allem nicht, wenn beim Ölwechsel etwas daneben geht und Öl auf bzw. in den Generator gelangt.

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