Wenn du dich an den Motor-Kühlkreislauf machst, solltest du einiges beachten. Das gilt nicht nur für den intervallmäßigen Wechsel der Kühlflüssigkeit, sondern auch für den Austausch von defekten Komponenten (Wasserpumpe, Thermostate, Kühler), undichten Schläuchen oder Anschlüssen sowie den nachträglichen Einbau einer Standheizung. Sorgfältiges Arbeiten hat oberste Priorität.
Beim Kühlmittelwechsel ist es mit einem einfachen Ablassen und Wiederbefüllen nicht mehr getan. Du solltest das alte Kühlmittel beim Wechsel genau unter die Lupe nehmen und auf Verunreinigungen überprüfen. Denn Fremdstoffe oder Fremdkörper wie Öl, Rost, Kalk und Aluminiumpartikel weisen auf einen Defekt von Komponenten oder auch Teilen außerhalb des Kühlsystems hin. In diesem Fall muss das Kühlsystem unbedingt gespült werden.
Grundsätzlich gilt dabei: Die Fahrzeughersteller geben, je nach Grad der Verunreinigung, das Verfahren und das eingesetzte Spülmedium vor. Bei einigen modernen Kühlsystemen müssen aufgrund der Bauweise manche Teile ausgetauscht werden, weil sie sich nicht mehr spülen lassen.
Hinweis: Achte beim Austausch von Komponenten nach dem Öffnen von Schlauch- und Steckverbindungen darauf, alle alten Dichtungen zu ersetzen. Das wird häufig übersehen, weil etwa bei vielen Schnellverschlüssen von Thermostatgehäusen diese im Gegenstück des Anschlussschlauchs sitzen und von außen nicht direkt zu erkennen sind.
Tipp: Bei Thermomanagement-Produkten von MAHLE mit SIMPLE FIT-Kennzeichnung sind Zubehörteile wie O-Ringe, Dichtungen oder Schrauben bereits im Lieferumfang enthalten.
Das klassische Auffüllen über den Ausgleichsbehälter oder den Kühlerdeckel funktioniert heute rein physikalisch nicht mehr. Denn häufig sitzen der Kühler oder andere Bauteile auf dem Niveau des Fahrzeugmotors oder gar unter diesem. Zudem sind die Kühlsysteme moderner Autos so sehr verschlungen, dass die Kühlflüssigkeit nicht von sich aus in jeden Winkel fließen kann. Es kommt also garantiert zu Lufteinschlüssen im System! Diese verringern deutlich die Zirkulation des Kühlmittels – und das kann zur Überhitzung des Motors und kapitalen Schäden führen.
Daher ist die einzige professionelle und damit sichere Methode das Vakuum-Befüllen des Kühlsystems. Ein weiterer Vorteil dabei: Wenn kein ausreichender Unterdruck im Kühlkreislauf erreicht wird, ist etwas faul im System. Vakuum-Entlüftungsgeräte ziehen über eine Venturi-Düse und die Werkstattdruckluft sämtliche Luft aus dem Kühlsystem.
Anschließend wird das neue und vom Fahrzeughersteller freigegebene Kühlmittel durch das Vakuum blasenfrei in den Kühlkreislauf eingesaugt. Wichtig bei diesem Vorgang ist auch das korrekte Verhältnis von Wasser und Kühlmittel. Am besten mischst du das Kühlmittel für einen ausreichenden Frostschutz mit 50 Prozent destilliertem Wasser. Auch hier gilt wieder: Bitte die Vorgaben vom Fahrzeughersteller beachten und keine unterschiedlichen Kühlmittel miteinander mischen.
Übrigens: Der Unterdruck beim Vakuumieren zieht nur Luft und kein Kühlwasser aus dem System. Mit Unterdruck kann man den Kühlkreislauf nicht entleeren.