Austausch des Ladeluftkühlers nach Turboladerschaden

Ist der Turbolader defekt, solltest du erst einmal Ursachenforschung betreiben. Häufig musst du auch den Ladeluftkühler tauschen. Wann und warum das notwendig ist, erfährst du hier.

 

Ladeluftkühler sind zentrale Bauteile in der Aufladung von Benzin- und Dieselmotoren. Bei direkten Ladeluftkühlkreisläufen sitzen sie in der Fahrzeugfront zwischen Turbolader und Ansaugbrücke des Motors und kühlen die heiße, verdichtete Ansaugluft herunter. Dadurch steigt der Sauerstoffgehalt der Luft für eine bessere Verbrennung des Kraftstoffs im Motor.

Bei indirekten Ladeluftkühlkreisläufen wird die Luft durch Kühlmittel gekühlt. Dieser zweite Kühlkreislauf hat eine deutlich niedrigere Temperatur als der Kreislauf der Motorkühlung (ca. 90 °C).

Direkt oder indirekt: Der Ladeluftkühler steigert die Effizienz und erhöht die Leistung des Motors.

Späne und Bruchstücke im Ladeluftkühler

Durch den Ladeluftkühler zirkuliert nicht nur die erwärmte Luft, sondern auch alles, was vom Turbolader kommt. Bei einem Turboladerdefekt können viele Ursachen im Spiel sein: Beschädigungen durch Fremdkörper, verschmutztes Öl, zugesetzter Öl- oder Luftfilter, Unterbrechungen der Ölversorgung, verstopfte Ölrücklaufleitungen, zu niedriger Öldruck oder zu hohe Abgastemperaturen.

Alle Ursachen setzen dem Turbolader ordentlich zu – bis es zum mechanischen Schaden kommt.

Wenn das passiert, können sich Metallspäne oder Bruchstücke, etwa vom Verdichterrad, im Ladeluftkühler ansammeln. Wechselst du jetzt nur den Turbolader, können diese Metallpartikel, je nach Größe, auch nach längerer Zeit den Ladeluftkühler wieder verlassen und in den Verbrennungsraum gelangen. Dort können sie Schäden an den Zylinderlaufflächen und Auslassventilen anrichten oder gar zu einem Motorschaden führen.

Zudem können Metallteile, welche die Brennräume über die Auslassventile verlassen, in das Turbinenrad des neuen Turboladers gelangen und dieses beschädigen.

Ladeluftkühler sind von feinen Rohren durchzogen. Gelangen nun Metallpartikel in den Ladeluftkühler, lassen sich diese durch Reinigen oder Spülen nicht zuverlässig entfernen. Daher ist ein Austausch bei einem mechanischen Turboladerdefekt zwingend notwendig, um teure Spätfolgen zu vermeiden.

Einbau und Bauteile prüfen

Nach einem mechanischen Turboladerschaden musst du nicht nur den Ladeluftkühler tauschen, sondern du solltest unbedingt alle Bauteile prüfen.

Das bedeutet, auch die Schlauchleitungen zu inspizieren und Verunreinigungen, etwa durch Metallspäne, zu entfernen. Nur so kannst du einem erneuten Ausfall des Turbos vorbeugen. Außerdem ist es wichtig, beim Einbau immer die Vorschriften der Turbolader- und Fahrzeughersteller zu beachten.

Folgende Punkte solltest du beim Tausch des Ladeluftkühlers beachten:

  • Luftansaugung vor dem Turbolader auf Verunreinigungen/Fremdkörper/Blockaden/Querschnittsverengungen prüfen.
  • Luftführung zwischen Turbolader und Ladeluftkühler auf Verunreinigungen/Fremdkörper/Blockaden/Querschnittsverengungen prüfen.
  • Luftführungen zwischen Turbolader und Ansaugkrümmer auf Verunreinigungen/Fremdkörper/Blockaden/Querschnittsverengungen prüfen.
  • Beschädigte, blockierte oder verschmutzte Luftführungs- und Anbauteile reinigen/ersetzen.
  • Eventuell vorhandene Dichtungen der Luftführungen und Kühlmittelanschlüsse (bei wassergekühlten Ladeluftkühlern) erneuern.
  • Darauf achten, dass alle Verbindungselemente festsitzen, keine Undichtigkeiten auftreten und keine „Falschluft“ angesaugt wird.
  • Ladedruck und andere Messwerte im Motorsteuergerät prüfen.